Der Gewitterausflug

Eines Morgens, es war gerade Frühstückszeit, da schaute der kleine Regentropfen aus dem Fenster. Irgendwie war es dunkler als sonst. Da sah er, wie neben dem Haus eine riesige, dunkle Gewitterwolke mit ganz vielen kleinen und großen Regentropfen entlangzog.

„Können wir heute beim Gewitter mitmachen?“, fragte der kleine Regentropfen seine Eltern. Er war ein bisschen aufgeregt, denn vor ein paar Monaten hatte er das seine Eltern schon einmal gefragt und damals hatten sie gesagt: „Nein, da bist du noch zu klein. In ein paar Monaten vielleicht.“ Er sah seine Eltern ganz erwartungsvoll an und konnte ihre Antwort kaum noch erwarten. „Ich denke“, begann sein Papa, „ich denke, mittlerweile bist du groß genug dafür.“ Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie schnell der kleine Regentropfen diesmal sein Frühstück aufgegessen hatte!

Auf dem Weg zur Gewitterwolke erklärten ihm seine Eltern, wie man so ein Gewitter eigentlich macht.

„Es ist ganz einfach. Alle Regentropfen fassen sich an der Hand. Das müssen ganz viele sein, damit die Wolke schön groß und laut wird. Und dann geht auf einmal ein Licht an.“ „Ich weiß, das ist der Blitz“, unterbrach ihn der kleine Regentropfen ganz aufgeregt. „Genau so ist es. Und wenn du dann den Blitz siehst, rufst du ganz laut mit allen anderen Regentropfen zusammen: `Donner´. Das macht Spaß!“

Endlich waren sie in der Wolke angekommen. Sie fassten sich an der Hand und warteten. Und warteten. Und warteten noch ein bisschen.

Und auf einmal wurde es hell. Das war der Blitz! Alle Regentropfen riefen ganz laut: „DONNER“.

„Das war toll!“ freute sich der kleine Regentropfen.

„Pass auf, gleich kommt noch ein Blitz.“ flüsterte seine Mama. Und tatsächlich: da kam noch einer.

„DONNER“ riefen alle Regentropfen gleichzeitig und freuten sich und waren ganz aufgeregt.

Das ging noch eine ganze Weile so weiter. Es kam ein Blitz – `DONNER´ riefen alle Regentropfen ganz laut. Und immer wieder: ein Blitz und man hörte einen kräftigen `DONNER´ durch die ganze Wolke.

Irgendwann, nach vielen Blitzen hatten sie schon ganz viele „DONNER“ gerufen und wurden alle langsam müde.

„Die meisten Regentropfen fallen jetzt zur Erde und ruhen sich in einem Fluss oder in einer großen Pfütze aus.“ meinte die Mama.

„Aber wir gehen jetzt besser nach Hause“ schlug der Papa vor. „Unser kleiner Regentropfen schläft ja schon fast ein, so anstrengend war das Gewitter.“ Also suchten sie sich einen Sonnenstrahl, als sich die Wolken gelichtet hatte und rutschten darauf zurück nach Hause.